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wie wäre es, wenn "die linke im widerstand" sich mal mit der idee des anarchismus in seiner "reinen form": "kein gott, kein herr, kein vaterland (keine grenzen)" beschäftigen würde? ich glaube, dass nur die freiheit von machtstrukturen und das vertrauen in die wahre natur des menschen uns die überwindung des systems ermöglichen werden. alle linken ansätze sind im grunde systemimmanent, d.h. auf machtstrukturen aufgebaut.

zum verständnis: mein gebrauch von "systemimmanent" im sinne von

"die Grenzen möglicher Erfahrung nicht übersteigend, innerhalb dieser Grenzen liegend, bleibend"

quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/immanent b) philosophie:

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Machen Sie sich mal locker, was FPÖ/AfD-Anhänger angeht! "Der Nazizeit nachtrauern" ist so absurd wie von Ihnen unverschämt. Die Grünen schätzen Sie so ein wie viele rechts: Ein transatlantisches U-Boot zur Förderung von US-Interessen (die sehr häufig diametral gegen deutsche/europäische stehen).

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Lieber Erdbewohner.

Ich dachte immer, die Linken gehören zu den "Intellektuellen.

Der Kommentar von "Aufrechte" muss ich zustimmen. Die heutige "Linke" ist damit beschäftigt, sich zu spalten in immer kleineren Fraktionen, sich von vermeintlichen "Andersdenkenden" zu distanzieren usw, anstatt sich auf die Gemeinsamkeiten zu richten und daraus etwas zu bauen.

Ich halte mich für Anarchist, und genau als solcher ist unabdingbar, auf Gemeinsames aufzubauen und nicht die Bewegung zu atomisieren.

In diesem Sinne...

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Woher willst Du denn wissen, bzw. sagen können welche Widerstand diffamiert wird und welcher nicht. Nach dem was Du schreibst, könnte man ja zu dem Schluss kommen dass der diffamierte Widerstand - "Demokratischer Widerstand, Corona-Rebellen, Querdenken, Captain-Future tec. etc." alles nur "Rattenfänger" sind... Das ist aber Bullshit! Darum kriegt die Linke auch nichts geregelt, sie verheddert sich immer nur im Klein klein ihrer eigenen Widersprüche, jeder will es anders...#Mosaiklinke man streitet bei den Linken lieber darum, wer oder was wirklich links ist anstatt mal richtige Gesellschaftsprobleme anzupacken.

Vielleicht ist das der Unterschied...Und ganz ehrlich, lieber laufe ich mit Nazis, die den Reichstag einrennen und etwas gegen diese menschenverachtenden Zustände unternehmen als weiter mit angeblich linken im Kaffestübchen zu sitzen und übers Links-sein zu philosophieren, währenddessen mir meine Existenzgrundlagen unterm Arsch weggezogen werden.

Wacht mal endlich auf aus eurer Bubble...Bisher habt ihr euch echt nicht mit Ruhm bekleckert.

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Du sprichst mir aus der Seele. Die - auch von mir leider nicht vorhergesehene - Gefahr, der gezielten Diffamierung jeglichen „echten Widerstands“ durch "Rattenfänger" macht es den " Herrschenden" zu leicht.

Nur wie die Spreu vom Weizen unterscheiden ohne jedem mit Misstrauen zu begegnen?

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Jul 11, 2023·edited Jul 11, 2023

Die Bezeichnung der AfD und der FPÖ in einem Atemzug mit den Reichsbürgern als „gefährliche faschistoide Gruppen“ halte ich für zutiefst antidemokratisch und gefährlich dumm. Der faschistoide, menschverachtete Wind neuer Art weht für meinem Empfinden von denen her, deren Vorgänger ich mein bisheriges Leben lang unterstützt hatte und die ich nun als politische Zombies zutiefst verachte!

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Gratuliere zu diesem gelungenen ersten Artikel! Du artikulierst theoretisch fundiert das Unbehagen, das viele von uns verspürten, aber schwer benennen konnten, und machst mit Umsicht klar, dass es dir nicht um interne Spaltung, sondern ein Einstehen für die eigenen Werte geht. Ich denke, für viele war der Artikel ein "Endlich sagt's mal einer!"-Moment. Möge er den Machern von #friedlichzusammen als ein Moment der Reflexion dienen - sie können dir dankbar sein. Als reife und erwachsene Individuen sollten wir unbedingt die Fähigkeit entwickeln, mit konstruktiver Kritik umzugehen, ohne in infantile "kill the messenger"-Abwehrreflexe zu verfallen. Der Widerstand braucht dringend eine Fehlerkultur - und du bist dafür einen wichtigen ersten Schritt gegangen. Danke!

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Auch der junge Radiosender Kontrafunk erscheint mir in der oben beschriebenen Weise im Hinblick auf den Sender AUF1 mindestens verdächtig, auch wenn ich dies noch nicht analog nachweisen kann. Vielmehr regt sich bei mir bei einem Teil der Beiträge warnend mein Bauchgefühl. Auch bei Kontrafunk kommen teils gewichtige Stimmen aus der Widerstandsbewegung zu Wort. Das für sich genommen ist noch nicht verwerflich, weitere Indizien sind für mich die zuletzt häufig wiederholte Forderung nach einem Weiterbetrieb der Atomkraftwerke. Interviews hierzu wurden nicht ein Mal mit ausgewogener Darstellung der Gegenposition im Sinne eines "Pro & Contra" dargestellt. Für mich ist diese Form des Journalismus daher nicht besser als die zu recht kritisierten Altmedien - man sollte es schon besser machen als die anderen. Ich habe den Eindruck, dass hier auch nur einseitig Lobby-Positionen bedient werden.

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Mimimi

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Ich (Redaktionsmitglied der Webseite der Berliner Freien Linken) habe mir erlaubt, Deinen Artikel als Netzfund auf unserer Webseite zu verlinken, weil wir ihn in der Redaktion kontrovers diskutiert, dann aber via Abstimmung beschlossen haben, ihn zu verlinken (ich persönlich finde ihn wichtig und möchte mich dafür bedanken): https://freie-linke-berlin.de/rotor/tanzt-der-widerstand-naiv-nach-rechts/

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Danke für Deinen Artikel! Er beschreibt ziemlich treffend die ziemlich schwierige Lage von maßnahmenkritischen Linken, die sich plötzlich in einer Protestbewegung wiederfinden, in der das Regierungshandeln als „links“ fehlgedeutet wird.

Ende 2020 dann ein erster Lichtblick durch die Gründung der Freien Linken, die sich jedoch relativ schnell in üblicher Manier über unterschiedliche Vorstellungen zur notwendigen Abgrenzung gegen diesen und jenen zerlegt hat. Das war nicht nur anstrengend, sondern z.T. in einer elitär anmutenden Weise blind für die Realität, wie es eine Linke nie sein sollte, die die politische Lage einigermaßen überblickt und erfasst, dass es unbedingt darum gehen muss Vertrauen und Glaubwürdigkeit in echte linke Positionen zu schaffen, die die etablierte Linke über Jahrzehnte erfolgreich verraten und umettikettiert hat. Wir fangen als Linke eigentlich von Null (eher im Dispo) an und zwar zu Recht. Und haben zudem das Problem, dass von autoritär bis humanistisch und libertär ein breites Spektrum gibt, das den Begriff „links“ für sich proklamiert.

Jedenfalls stimme ich Dir voll und ganz zu, dass eine linke Gruppe, die Proteste anmeldet, eine innere Geschlossenheit und Klarheit gegenüber Kooperationen mit Gruppen haben sollte, die in ihren Zielen und Forderungen zweifelhaft sind oder konträr gehen.

Was die Menschen betrifft, die politisch (noch) nicht orientiert oder gar empfänglich für die derzeit erstaunlich gut verschleierten rechten Tendenzen sind, sollte es mehr statt weniger Gesprächsbereitschaft geben. Und wir müssen einfach einräumen - und das machst Du selbst ja auch - dass die Gemengelage im Moment fast unüberschaubar ist und es oftmals nicht ganz leicht ist zu hören, was einer wirklich sagt. Gefestigte Linke und Anarchos werden dafür ein stabiles Bauchgefühl haben; die meisten Menschen, die jetzt protestieren, haben das eher weniger. Viele Zerwürfnisse - wie die Deiner Gruppe - dürften auf diese politische Naivität oder ein völlig menschliches Harmoniebedürfnis zurückgehen. Mit den Regeln der Gruppendynamik kann man das vielleicht ganz gut illustrieren: eine Gruppe, die einen klar definierten Gegner bzw. ein klares Feindbild hat, ist stabil und fokussiert. Und zwar genau so lange, bis entweder der Gegner an Kontur verliert oder die Gruppe nach innen beginnt sich auszudifferenzieren. Ich denke, dass viele Menschen zermürbt und müde von den Diffamierungen und Zumutungen der letzten Jahre sind; wer will es auf der „richtigen Seite“ gegen den autoritären Schwachsinn da denn so genau nehmen… Und das macht es den Rattenfängern so leicht und könnte noch krass gefährlich werden.

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